Das längste Wochenende der
Teamgeschichte
Am Wochenende 05. / 06.Mai
haben Standa und Olaf das längste Rennwochenende
der Teamgeschichte in Angriff genommen. Mit zwei
Fahrern über 30 Stunden zu fahren war schon irgendwie ein wahnsinniges
Vorhaben.
Auf
Facebook suchten Teams mit 4 Fahrern noch weitere
Fahrer für das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife...
Wir hätten uns schon über den Luxus eines dritten Fahrers gefreut…
Aber so sind am Samstag morgen um 9 Uhr
Standa und Olaf zuerst bei der "iRacing
Endurance Le Mans Series" bei den 6 Stunden von Spa
an den Start gegangen. Da wir in der Meisterschaft eine sehr gute
Platzierung haben
waren wir mehr oder weniger gezwungen
zu starten. Wir mussten
das erste Rennen der Serie auslassen, und somit hatten wir
schon ein Streichergebnis "eingefahren".
In der Vorbereitung sind sowohl Standa als auch
Olaf für das Rennen am Nürburgring eine
Qualifikationszeit gefahren. Somit konnten wir die
Strategie für das Rennen in Spa flexibel angehen. Ein interessanter Fact an
dieser Stelle ist, dass beide Fahrer ein knappes
Zehntel auseinander waren (Standa war der schnellere Fahrer)
in ihrer Qualifikationsrunde. An diesem Punkt zeigte
sich wieder die große Stärke des Teams, beide Fahrer bewegen sich auf einem
fast identischen Zeiten niveau.
iRacing Endurance Le Mans Series 6 Stunden Spa:
Standa fuhr die Qualifikation in Spa und auch den Start. Beides lief
hervorragend, denn Standa stellte unseren GTE-Ferrari auf P2 und konnte
diesen Platz auch nach dem Start halten. Wir wechselten nach einem Stint und
danach sollte Standa einen
Doppelstint fahren. Jedoch kam ihm ein dringendes menschliches Bedürfnis
dazwischen so dass er sehr kurzfristig (in seiner letzten Runde des Stints…)
sich doch dazu entschied das Auto doch an
Olaf zu übergeben. Nachdem der Pitstop
absolviert war wollte Olaf los
fahren, konnte nicht hochschalten. Alles andere funktionierte am Lenkrad nur
nicht das Hochschalten. Da Standa
seinem "Wechselgrund nachging" stand unser Ferrari hilflos in der Box
und konnte nicht los fahren.
Nachdem Standa zurück am PC war
übernahm er das Auto wieder.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir extrem viel Boden auf
den Rest des Feldes verloren und wir wussten ja auch noch nicht was
das Problem mit Olafs Lenkrad
war. Während Olaf mich dem Lenkrad-Problem annahm,
brannte Standa eine Traumrunde nach der anderen in den Asphalt. Die
Reparatur von Olaf´s Wheel gestaltete sich zum Glück
erfolgreich und er übernahm danach den Ferrari noch
für einen Stint. Danach fuhr Standa das Rennen
in Spa fertig und Olaf begann sich mit unserem GT3-Ferrari auf den Start bei den
24-Stunden am Nürburgring vorbereitete. Wir konnten in Spa den 2. Platz
wieder zurück erobern und somit unsere Position in der Meisterschaft sogar
ausbauen. Das Wochenende begann schon mal viel versprechend.
Vermutlich
durch das hektische Aufstecken des Wheels (Standa fiel sehr spät ein doch
das Auto abzugeben) sprang das Federplättchen dass den Mikroschalter
betätigt beim ziehen der Schaltwippe unter der Schraube heraus. Kleine
Ursache mit großer Wirkung, aber für die Zukunft definitiv ein Lerneffekt!
Tabellenstand nach dem Rennen in Spa
Die 24-Stunden-Nürburgring:
Da Standa das
Rennen in Spa zu Ende fuhr, musste Olaf den Startstint am Nürburgring
fahren. Kurz vor dem Start der 24-Stunden am Ring war Standa in Spa durchs Ziel und
konnte sich dann auch auf das Rennen am Nürburgring vorbereiten. Wir wurden
im Grid auf P37 von 52 Autos gestellt was uns dazu veranlasste aus der Box
zu starten. Bei einem 24-Stunden-Rennen ist der Startplatz
bekanntermaßen nicht so entscheident. Diese Idee hatten auch noch 6 andere Autos, womit wir effektiv
als letzte in das Rennen starteten da wir den ersten Boxenplatz
in der Boxenanlage hatten.
Dieser Boxenplatz ist echt sch… da man knapp an der Leitplanke einlenken
muss um sauber in der Box zu stehen.
Nach kurzer Zeit lief
Olaf schon auf die
ersten Autos auf und konnte sich auch recht gut durch das Feld arbeiten. An
dieser Stelle muss man sagen dass wir ein sehr gutes Grid mit wirklich guten
und intelligenten Fahrern hatten. Keiner blockte unnötig oder verhielt sich
unfair, so dass selbst auf der Nordschleife mehrere
Überholmanöver pro Runde möglich waren.
Unser Ferrari lag sehr gut und hatte einen extrem guten Topspeed was uns auf
der Döttinger Höhe natürlich viel half. Am Anfang begannen wir mit
Single-Stints um unsere Kräfte etwas zu schonen. Nach ca. 6,5 Stunden waren
wir auf P4 angekommen und unser Auto war noch ohne Kratzer,
zu diesem Zeitpunkt eines der wenigen Autos.
Dann fiel Standa´s Lenkrad aus…
Er konnte noch in die Mercedes-Arena einlenken und
dann war Feierabend. Nichts ging mehr… Zum Glück sind wir nicht
eingeschlagen, standen aber etwas blöd mitten auf der Strecke. Da alles
nichts half mussten wir Towen, was sage und schreibe 11:30 Minuten dauerte,
und das obwohl wir direkt Eingangs Mercedes-Arena standen!?!?!? Nach den über 11
Minuten und dem folgenden Boxenstop war unser guter Platz natürlich dahin.
Trotzdem sind wir natürlich weiter gefahren, es waren ja noch einige Stunden
zu fahren und auf der Schleife ist ein Rennen auch sehr schnell vorbei.
Ca. 4 Stunden vor Rennende hatten wir den 2. Platz erobert und ein immer
noch heiles Auto was uns den Vorteil brachte dass wir uns sogar von P3
absetzen konnten. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon über 26 Stunden am
fahren. Dann sollte sich die Erkenntnis bewahrheiten dass ein Rennen auf der
Schleife ganz schnell vorbei sein kann! Bei der Zufahrt
auf den Schwalbenschwanz war Olaf ein
wenig von der Linie und verlor das Auto in der Bodenwelle. Der Wagen brach
mit dem Heck aus, ging nach rechts in die Leitplanke und schoss dann quer
über die Strecke in die gegenüber liegende Leitplanke. Da man an dieser
Stelle doch recht schnell ist blieb unser Wagen sogar in der Leitplanke
stecken. Hier kamen vier Faktoren (zu weit innen,
Bodenwelle, Bremsen, zurückschalten) zusammen.
In diesem Moment war der Traum von einem Podiumsplatz jäh beendet. Das
Towing dauerte von dieser Stelle aus zwar nur ca. 4 Minuten, jedoch hatte
die Boxencrew eine knappe halbe Stunde an unserem Ferrari zu arbeiten. Wir
verloren durch diesen Crash knapp 5 Runden. Unser Ferrari
lief zwar anschließend wieder, wir waren auch immer noch die schnellsten auf
der Strecke, konnten das Rennen am Ende
"aber nur" auf P15 beenden.
Zusammenfassend muss man sagen dass es nach über 30 Stunden fahren durchaus
als Erfolg gewertet werden muss nach
24 Stunden mit nur zwei Fahrern auf der Nordschleife auf Platz
15 ins Ziel zu kommen,
vor allem bei dem Erfolg bei den 6 Stundenin Spa vorneweg.
Natürlich sitzt der Stachel der Enttäuschung sehr tief,
jedoch kann ein solcher Fahrfehler jederzeit passieren, und nach über 26
Stunden Racing in den Knochen und vor allem im Kopf kann so etwas passieren.
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