Team Online-Simracing.de

Das Finale der GT-Eins-Langstreckenserie 2010 ist vorüber. Nach einem spannenden und streckenweise hochdramatischen Meisterschaftsendkampf holte sich das Team von "Three-Sixty Racing" um Florian Strauss, Matthias Meier, Michael Schreiner und Tobias Schlemo mit einem 3. Platz beim Rennen auf der Nürburgring Nordschleife den Meistertitel der erstmals ausgetragenen Simracing Langstrecken Serie. Das Porsche-Duo Strauss/Schreiner überquerte die Ziellinie knapp hinter dem HP-Racing Ford GT von Manuel und Ronny Hähnel, die nach 3 Siegen in Folge mit einem erneuten Podiumsplatz ihre Klasse unter Beweis stellten. Der Punkte-Rückstand zwischen HP-Racing und Three-Sixty schmolz dadurch zwar auf nur 2 Punkte zusammen – letztlich reichte es jedoch nicht für einen Meisterschaftssieg.

Der Rennsieg ging jedoch erstmals an eine Ferrari-Mannschaft. Björn Driske und Olaf Matzenbacher im "Online-Simracing 1"-Ferrari kamen dabei ihre Nordschleifenroutine zugute, die sie sich in zahlreichen Rennen auf der virtuellen Rennstrecke in den vergangenen Jahren erworben hatten. Das Ferrari Duo, das schon in den vergangenen Rennen immer um das Podium mitgekämpft hatte, war auf seiner "Hausstrecke" eine Klasse für sich und ließ der etablierten Konkurrenz keine Chance. Damit holte sich neben Audi (Lauf 1) und Ford (Siege in Lauf 2-4) nun auch das Modell des Ferrari F430 GT3 einen Sieg in der virtuellen Meisterschaft, die mit Hilfe der Rennsimulation rFactor von Sim-Racing.de und GT-Eins.de organisiert wurde.

Hinter dem siegreichen Ferrari tobte fast über das gesamte Rennen der Titelkampf zwischen den beiden vor dem Rennen nur um 4 Punkte getrennten Teams "HP-Racing" und "Three Sixty". Mehrere Dreher, Ausrutscher und zusätzliche Boxenstopps des führenden Porsches ließen streckenweise den Titel fast in die Hände von HP-Racing fallen. Dort jedoch kämpfte auch Ronny Hähnel in ungewohnter Weise mit dem Handling seines Ford GT und der Nordschleife, was sich auch in dem ein oder anderen Ausrutscher äußerte. Sein Vater Manuel Hähnel überreizte das Limit des Ford GT dagegen nicht und fuhr dafür fehlerfreie Stints. Letztlich mussten sich die beiden den Nordschleifenroutiniers im Ferrari geschlagen geben.

Eine feine Vorstellung lieferten im letzten Rennen Alexander Müller und David Heimann im "GT-Eins.de"-Porsche ab. Nach viel Pech in den vorangegangenen Rennen langte den beiden aktuellen Berichterstattern der VLN Langstreckenmeisterschaft und dem GT-Masters von GT-Eins.de, ihre virtuelle Nordschleifenerfahrung um einen vierten Platz im Abschlussrennen einzufahren. Beide schlugen die Brakesman1-Corvette von Dominik Pieper und Georg Borutta und den "Online-Simracing 2"-Aston Martin von Tobias Wolff und Marcel Unger, die als beste Vertreter ihrer Konstrukteursklasse ins Ziel kamen. Martin van Ojien und Phillip Kollo im "SR-Engineering"-Audi rundeten als siebtplatzierte Crew den ausgeglichenen Eindruck der neu geschaffenen Modifikation ab. In der Profi-Wertung zementierte der seit Mugello als Wertungssieger feststehende Daniel Keilwitz mit einem erneuten Finish seinen Meistertitel in der Kategorie. Konkurrent Frank Kechele fiel leider nach einem vehementen Abflug mit der "SG-Argo"-Corvette in Runde 9 aus.


Letztlich gilt es an dieser Stelle noch einmal die Bemühungen der Rennorganisation von Sim-Racing.de zu würdigen, ohne die die Serie in dieser Form nicht entstanden wäre. Besonderer Dank geht dabei an Lutz Enger, Gründer von Sim-Racing.de, für die initiatorischen Schritte des Serienaufbaus und die Produktion der professionellen Live-Streams auf "Simrace.TV von den Rennen, an Joachim Politzer, der den Löwenanteil der Serienorganisation übernahm und Georg Borutta für die Zusammenstellung der Modelle und die Feinabstimmung der unterschiedlichen Renn-Physiken. Vor allem ist aber dem gesamte Teilnehmerfeld zu danken, das durch faire und engagierte Fahrweise dem hochklassigen Anspruch der Serie gerecht wurde. Für 2010/11 ist auf jeden Fall eine Wiederholung geplant, die mit weiteren Fahrzeugen, neuen Strecken, insgesamt mehr Rennen und hoffentlich auch mehr realen Rennfahrern eine Erweiterung erfahren wird. Denn das Simracing durchaus auch als Wintertraining taugt, können die teilnehmenden Pro-Piloten bestätigen.

Sim-Racing.de hat durch die Zusammenarbeit mit GT-Eins.de wieder einmal bewiesen, dass mit ein wenig guten Willen und dem Zurückstellen persönlicher Eitelkeiten hervorragender Simsport organisiert werden kann. Leider haben noch längst nicht alle Verantwortlichen im Simracing verstanden, dass Alleingänge immer nur Nischen bedienen wird. Hier wird sich nun auf das "Event des Jahres", die "SR 24h de la Sarthe" vorbereitet, zu dem wir 240 Teilnehmer und viele tausend Zuschauer erwarten. Bereits Mitte April darf bei Sim-Racing.de wieder Gas gegeben werden.